
Anshu Jain und Jürgen Fitschen
Co-Vorsitzende des Vorstands
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Interessen unserer Kunden, unserer Mitarbeiter, unserer Anteilseigner und der Gesellschaft, auch im Hinblick auf den Erhalt der Umwelt, stehen im Mittelpunkt unseres Handelns – ganz unabhängig davon, wo wir tätig sind oder was wir tun. Als verantwortungsvolles Unternehmen ist das ein wesentlicher Teil unseres Selbstverständnisses. Im vergangenen Jahr haben wir diesen Anspruch in vielfältiger Weise in die Praxis umgesetzt und dabei auf den Fortschritten des Vorjahres aufgebaut. Unsere Werte und Überzeugungen sind hierfür das Fundament: Sie stehen für die Art von Institution, die wir als Deutsche Bank sein wollen. 2014 haben wir diese Werte und Überzeugungen daher noch stärker in alle Aspekte unserer Geschäftstätigkeit eingebettet.
Integrität ist dabei der ausschlaggebende, wichtigste unserer Werte. Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Bank, wie andere führende Institute auch, alles daran gesetzt, Rechtsstreitigkeiten beizulegen – Rechtsstreitigkeiten, die aus Vorfällen in der Vergangenheit entstanden, in denen das Verhalten innerhalb der Bank weder den Erwartungen unserer Stakeholder noch unseren eigenen Ansprüchen entsprach. Um solche Fehler zukünftig zu verhindern, haben wir 2014 weiter in unsere sogenannten „drei Verteidigungslinien“ investiert, also unsere Geschäftsbereiche, unsere Kontrollfunktionen und die Konzernrevision.
In diesem Zusammenhang wurden beispielsweise die Kontrollgremien innerhalb unserer Geschäftsbereiche um rund 700 Mitarbeiter verstärkt sowie unsere Kontrollen und Kontrollsysteme im Jahr 2014 generell weiter verbessert.
Auch unsere Corporate Governance wurde gestärkt. Wir haben unseren Vorstand mit herausragenden Führungskräften von innerhalb und außerhalb der Deutschen Bank erweitert. Die Verantwortlichkeiten der Vorstandsmitglieder zu besonders wichtigen Themen wurden dabei neu geordnet: Dazu gehören Rechtsstreitigkeiten und sonstige juristische Angelegenheiten, Strategie und Organisationsentwicklung sowie Digitalisierung. Wir haben zusätzliche Führungskräfte in das Group Executive Committee berufen und unterstreichen damit die hohe Bedeutung, die wir den Bereichen Strategie, Compliance und aufsichtsrechtliche Angelegenheiten beimessen. In unserem Finanzbericht finden Sie weitergehende Informationen hierzu.
Unsere Werte sind nun fester Bestandteil unserer Personalführung: Sie stellen ein wichtiges Kriterium bei der Leistungsbeurteilung, bei Vergütungs- und Beförderungsentscheidungen dar. Wir sind zudem fest davon überzeugt, dass gemischte Teams bessere Entscheidungen treffen: Seit der Finanzkrise haben wir die Anzahl der Frauen in den obersten Führungspositionen um mehr als 50 % erhöht.
Unsere Werte bestimmen auch die Art der Geschäfte, die wir tätigen. Im vergangenen Jahr konnten wir verdeutlichen, dass wir Transaktionen ablehnen und Geschäftsbeziehungen beenden, die nicht mit unseren Werten vereinbar sind. Wir nehmen Abstand von der Vermarktung von Produkten an Kunden, für die sie nicht geeignet sind. Wir hinterfragen die ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten kritisch. 2014 haben wir mehr als 1.200 Transaktionen, das heißt knapp 70 % mehr als 2013, entsprechend überprüft. Damit unterstreichen wir auch unser Bekenntnis zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact. Wir beteiligen uns grundsätzlich nicht an Vorhaben, die an oder in der Nähe von Stätten liegen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören – eine entsprechende Richtlinie haben wir 2014 verabschiedet. Grundsätze für die Emission von sogenannten grünen Anleihen zur Finanzierung umweltfreundlicher Geschäftsinitiativen haben wir ebenfalls mitentwickelt. Unser Unternehmensbereich Deutsche AWM erarbeitete einen Anlageansatz, der ökologischen, sozialen und Governance-Kriterien Rechnung trägt und unseren Kunden damit ermöglicht, hohe ethische Standards in ihre Anlageentscheidungen einzubringen. Entsprechende Anlagemöglichkeiten entwickeln wir in enger Kooperation mit unseren Kunden.
Unser Engagement in der Gesellschaft geht weit über das Bankgeschäft hinaus. Wir setzen uns stark dafür ein, jungen Menschen den Start in ihr Berufsleben zu erleichtern. Unsere Mitarbeiter brachten sich erneut mit großem Engagement ehrenamtlich ein. Sie investierten mehr als 190.000 Stunden ihrer Zeit auch in zahlreiche Projekte mit Jugendlichen und halfen ihnen so, ihr Potenzial voll zu entfalten. Unser Born to Be-Programm haben wir nun auf ganz Europa, die USA, Asien und Afrika ausgeweitet und mit unseren Bildungsprojekten mehr als eine Million junge Menschen erreicht. Darüber hinaus haben wir unsere Enabling Enterprise-Programme ausgebaut. Als Partner von gemeinnützigen Organisationen und öffentlichen Einrichtungen beteiligten wir uns an einer Vielzahl von Projekten, die sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt in benachteiligten Regionen vorantreiben.
Dies sind nur einige wenige Beispiele, die zeigen, wie die Deutsche Bank im letzten Jahr unternehmerische Verantwortung gelebt hat und sich für eine nachhaltige Zukunft engagiert. Unseren Mitarbeitern danken wir sehr herzlich für ihren großen Einsatz im letzten Jahr. Wir sind stolz auf das, was sie erreicht haben, und freuen uns darauf, Ihnen im nächsten Jahr von weiteren Fortschritten berichten zu können.
Vielen Dank für Ihr Interesse an diesem Bericht.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Fitschen
Co-Vorsitzender des Vorstands
Deutsche Bank AG
Anshu Jain
Co-Vorsitzender des Vorstands
Deutsche Bank AG
Frankfurt am Main, im März 2015